Winterzeit – Erkältungszeit

Wie Sie Erkältungen vermeiden und die wichtigsten Symptome behandeln

Mit Beginn der nasskalten Jahreszeit steigt die Wahrscheinlichkeit für Husten, Schnupfen und Heiserkeit: Erkältungszeit! Zum Glück gibt es zahlreiche Mittel, mit denen Sie einer Erkältung wirksam begegnen können. Lesen Sie hier die wichtigsten Erkältungs-Tipps von Apotheker Dr. Stefan Schwenzer.

Was ist eigentlich eine Erkältung?

Durch die Corona-Pandemie haben wir alle viel gelernt über Virusinfektionen und Erkältungssymptome. Tatsächlich ist die „normale“ Erkältung in der Corona-Zeit sogar seltener geworden. Jetzt da die Corona-Maßnahmen schrittweise entfallen, kommen die Erkältungen allerdings wieder häufiger vor. Von einer Erkältung spricht man meist bei einer durch eine Infektion bedingten Kombination von Husten, Schnupfen und/oder Heiserkeit. Dazu kommen oft Kopfschmerzen. Stellen sich außerdem Gliederschmerzen und leichtes Fieber ein spricht man auch von einem grippalen Infekt. Ausgelöst werden diese Symptome genau wie bei Corona durch Viren auf den Schleimhäuten. Daher ist es bei Auftreten der genannten Symptome zunächst wichtig abzuklären, ob es sich um eine Corona-Infektion handeln könnte. Um andere zu schützen, sollte man mit Symptomen möglichst zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden.
Von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt abzugrenzen ist neben einer Corona-Infektion auch die echte Grippe. Diese wird durch Grippeviren ausgelöst und verursacht meist deutlich stärkere Symptome, insbesondere hohes Fieber und Gliederschmerzen. Auch Corona kann ähnlich starke Symptome auslösen. Vor allem bei schweren Symptomen oder länger anhaltendem und hohem Fieber sollten Sie einen Arzt konsultieren. Denken Sie auch an die Möglichkeit der Corona-Impfung und der Grippeschutzimpfung und lassen Sie sich dazu vom Arzt oder bei uns beraten.

Am Anfang oft Kratzen im Hals

Erkältungsviren befallen in der Regel zunächst die oberen Atemwege, daher beginnt eine Erkältung oft mit Kratzen im Hals. Die Schleimhäute in Bronchien, Hals und Rachen sorgen dafür, dass Schadstoffe – auch Viren – neutralisiert und abtransportiert werden. Ist diese Funktion durch trockene Schleimhäute behindert, haben die Erkältungsviren ein leichtes Spiel. Daher: die Raumluft gerade im Winter ausreichend feucht halten (z.B. durch ein feuchtes Tuch auf der Heizung), reichlich Trinken und beim ersten Anzeichen von Kratzen im Hals gleich etwas lutschen, um die Barrierefunktion der Schleimhäute zu unterstützen. Auch die frühzeitige Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem stärken, kann die Dauer einer Erkältung verkürzen und die Stärke der Symptome lindern.

Was hilft bei Schnupfen?

Ein Schnupfen dauert in der Regel 8-10 Tage. Medikamente können die Symptome eines Schnupfens lindern und verhindern, dass sich dieser zu einer Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen) verschlimmert. Kurzfristig und insbesondere zur Nacht können abschwellende Nasensprays Erleichterung bringen. Dadurch wird eine Verstopfung der Nebenhöhlen vermieden und die bessere Atmung durch die Nase verhindert ein Austrocknen der Rachenschleimhäute (trockene Schleimhäute=Angriffspunkt für Erkältungsviren!). Sitzt der Schleim besonders fest und sind die Nebenhöhlen bereits betroffen, können pflanzliche Mittel gegen Sinusitis helfen, die den Schleim lösen und entzündungshemmend wirken.

Husten: ein Warnzeichen

Kommt zu der Erkältung ein Husten dazu, ist das ein Zeichen dafür, dass die Infektion sich bereits auf dem Weg in die unteren Atemwege befindet. Jetzt sollte man unbedingt etwas unternehmen. Zäher festsitzender Husten kann durch schleimlösende Mittel wie Ambroxol oder ACC (=Acetylcystein) oder durch pflanzliche Präparate mit Thymian, Efeu oder Primel, die gleichzeitig den Hustenreiz lindern, gelöst werden. Ziel ist, den Abtransport der Erkältungsviren zu fördern und zu vermeiden, dass die Entzündung tiefer in Bronchien und Lunge vordringt. Nur bei ausschließlich trockenem Reizhusten können Hustenblocker verwendet werden, auch hier gibt es pflanzliche Alternativen.

Fieber und Kopfschmerzen

Bei Fieber und Kopfschmerzen helfen Mittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Paracetamol. Dabei sind Einschränkungen und mögliche Nebenwirkungen zu beachten. Daher sollten Sie sich vor der Anwendung von uns beraten lassen, insbesondere wenn Vorerkrankungen vorliegen und Sie regelmäßig weitere Arzneimittel einnehmen.

Sind Kombinationsmittel sinnvoll?

In der Apotheke gibt es verschiedene Mittel, die eine Kombination unterschiedlicher Wirkstoffe gegen Erkältungsbeschwerden enthalten. Diese wirken dann zugleich gegen verschiedene Beschwerden, wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Schnupfen. Die Anwendung solcher Mittel kann sinnvoll sein, wenn tatsächlich alle diese Beschwerden vorliegen. Dabei sollte man aber beachten, dass manche Mittel Stoffe enthalten, die müde machen können oder sich mit anderen Arzneimitteln und manchen Grunderkrankungen nicht vertragen. Lassen Sie sich daher unbedingt von uns beraten, ehe Sie zu diesen Mitteln greifen.

Brauche ich Antibiotika?

Antibiotika helfen nur bei Infektionen durch Bakterien. Erkältung bzw. grippale Infekte und Corona/Covid19 werden aber durch Viren verursacht. Gegen diese helfen Antibiotika nicht. Nur sehr selten kommt es bei einer Erkältung zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion. Grünlich-gelber Auswurf beim Husten oder länger andauerndes Fieber sind Alarmzeichen, bei denen ein Arzt hinzugezogen werden sollte. Nur dieser kann dann entscheiden, ob ein Antibiotikum sinnvoll ist.
!!!!!Verwenden Sie niemals ohne ärztlichen Rat Antibiotika, auch wenn Sie evtl. noch unverbrauchte Reste im Haus haben. Der unnötige Gebrauch von Antibiotika fördert die Bildung von resistenten Bakterien. Später kann es dann sein, dass die wichtigen

Antibiotika nicht mehr helfen.

Wenn Sie Fragen zur Selbstmedikation bei Erkältung haben oder nach Möglichkeiten suchen, Ihre Abwehrkräfte gegen Erkältungen zu stärken, kommen Sie gerne zu uns in die KOSMOS Apotheke. Wir beraten Sie ganz individuell und persönlich. Und wie immer gilt: bei schweren und problematischen Krankheitsverläufen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.