Tabuthema Nagelpilz: nicht nur im Sommer ein Problem

Nagelpilz ist ein Thema, das viele unserer Kundinnen und Kunden nur ungern ansprechen. Dennoch sollte man sich frühzeitig Rat holen.

Wenn die Nägel stumpf und brüchig werden, ist dies nicht nur im Sommer ein ästhetisches Problem: es kann sich auch um eine beginnende Nagelpilzinfektion handeln. Erst in einer späteren Phase werden die Nägel gelblich und porös. Spätestens dann ist eine Behandlung dringend erforderlich.
Nagelpilz (medizinisch: Onchomykose) wird durch verschiedene Pilzarten (meist sogenannte Fadenpilze) verursacht. Er betrifft vor allem die Fußnägel, seltener auch die Fingernägel. Nagelpilz entsteht oft durch eine verschleppte Fußpilzinfektion. Verschiedene Risikofaktoren können eine Pilzinfektion begünstigen, z.B. Barfußlaufen im Schwimmbad, Sportarten wie Fußball und generell das Tragen zu enger oder schlecht belüfteter Schuhe. Auch höheres Alter ist ein Risikofaktor, da das Nagelwachstum mit dem Alter verlangsamt und die Pilzinfektion sich dadurch leichter ausbreiten kann.
Die Selbstbehandlung einer Nagelpilzinfektion ist möglich. Jedoch sollte zuvor ein Arzt hinzugezogen werden, wenn mehr als zwei Nägel bzw. die Fingernägel betroffen sind, oder wenn unklar ist, ob die sichtbaren Nagelveränderungen tatsächlich auf eine Pilzinfektion zurückgehen.
Nagelpilz muss konsequent behandelt werden, da er nicht von allein verschwindet und ein Fortschreiten zu dauerhaften Schäden am Nagelbett führen kann. Für die Behandlung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Nagellacke

Verschiedene Wirkstoffe werden als Nagellack auf die infizierten Nägel aufgetragen. Terbinafin und Ciclopirox werden in wasserlöslichen Nagellacken angeboten, die in der Regel täglich aufgetragen werden. Aufgrund der Wasserlöslichkeit entfällt das Abfeilen verhornter Nagelpartien, da die Wirkstoffe trotzdem tief eindringen können.
Nagellack mit dem Wirkstoff Amorolfin muss dagegen nur einmal wöchentlich aufgetragen werden, was die Anwendung erleichtern kann. Allerdings sollten die befallenen Nägel zuvor sorgfältig zurückgefeilt werden. Alter Nagellack muss vor dem erneuten Auftragen entfernt werden. Dieser Nagellack ist wasserfest und kann mit farbigem Nagellack überstrichen werden, was gerade für Frauen im Sommer ein Vorteil sein kann.

Cremes

Spezielle Nagelcremes stellen eine weitere Behandlungsmöglichkeit dar. Die Behandlung mit dem Wirkstoff Bifonazol in Kombination mit Harnstoff beruht darauf, dass der Harnstoff die bereits befallenen und toten Nagelpartien auflöst und diese dann leicht entfernt werden können. Das Antipilzmittel Bifonazol verhindert das weitere Wachstum des Pilzes. Die Behandlung erfolgt täglich und sollte für insgesamt mindestens 6 Wochen erfolgen.
Wichtig bei allen Behandlungsoptionen: die Behandlung dauert lange und sollte konsequent durchgeführt werden, bis der gesunde Nagel nachgewachsen ist. Bei schweren Verläufen oder ausbleibendem Therapieerfolg sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Begleitbehandlung

Bedeutsam für den Therapieerfolg ist auch die begleitende Behandlung. Regelmäßige und gründliche Fußhygiene und die gründliche Desinfektion von Schuhen und Textilien, die mit den infizierten Nägeln in Berührung kommen, sind wichtig. Strümpfe und Handtücher sollen bei mindestens 60 Grad oder mit einem Hygienezusatz gewaschen werden. Für Schuhe stehen entsprechende Desinfektionssprays zur Verfügung. Denken Sie auch an die Reinigung von Fußmatten im Bad und Bettvorlegern!
Gerne beraten wir Sie in der KOSMOS Apotheke über die für Sie optimale Behandlung und geeignete unterstützende Maßnahmen bei Nagelpilz. Sprechen Sie uns an – wir kennen keine Tabuthemen.